Schlagwort: narzisstenkind
-
Die Transition des Gegenübers
Irgendwann im Laufe eines Gesprächs, das sich anschickt persönlicher zu werden, fällt früher oder später der Satz: „Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern.“ Die Reaktionen darauf sind meist ähnlich, zumeist folgt ein kurzes betretenes Schweigen, ein spürbares Rattern im Kopf des Gegenübers, ob er oder sie nachfragen soll. Meistens kommt auch ein „…aber…
-
Daheim war kein warmes Wort
(Daheim war für mich der schlimmste Ort.) Ich schreibe absichtlich daheim und nicht zuhause, weil wir im Dialekt immer von daheim gesprochen haben und das Gefühl für mich für auf „zuhause“, das ich jetzt immer benutze, nicht zutrifft. Zuhause ist schön und gut und wohlig und hygge, da wo ich jetzt lebe und da wo…
-
Zyankalitage (6): Pandora oder flatten the curve
In mir schlummern gerade so viele Gefühle, dass ich gar nicht weiß, wo anfangen um diese zu be- und verarbeiten. Es ist, als wäre irgendwo im Energiefluss meines Körpers wieder dieser Stöpsel zu tief reingerutscht, den Pia 2019 in mir gelöst hat. Oder eigentlich habe ich ihn selbst wieder zugemacht, weil ich ohne diesen Stöpsel…
-
Mutmoment (11): Sophie, die Drachenprinzessin
Es sind jetzt etwas über 13 Monate seit meinem letzten proaktiven Kontakt zu meinen Eltern. In diesen 13 Monaten habe ich sehr viele verschiedene sehr intensive Emotionen erlebt. Etwas, das seitdem irgendwie angefangen hat zu meinem Leben zu gehören sind erschütternde „Aha-Momente“, was eigentlich in meiner Familie so alles an toxischen und missbräuchlichen Dingen passiert…
-
Mutmoment (10): Am Rande der Angst – am Rande des Lebens
Das Thema Angst ist hier im Sophieversum ein omnipräsentes – so wie auch in meinem Leben. Es zieht sich durch nahezu alles, auf die eine oder andere Art und so auch durch mein Schreiben. Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als meine ehemalige Kollegin K. von ihrer Depressionsdiagnose mit Angststörung erzählt hatte und…
-
Zyankalitage (5): Trauma Bullshit Bingo
Therapiestunden sind für mich immer viel Wahrheitsfindung und Haltsuche. Meine „emotional instabile Persönlichkeitsakzentuierung“ hat zur Folge, dass meine eigene Realität kein haltbares Konstrukt ist, sondern großen Schwankungen unterliegt. Je nach Tagesverfassung kann ein und dieselbe Geschichte an Tag A weiß und an Tag B rabenschwarz sein und an Tag C habe ich keine Ahnung mehr,…
-
Sophie und die Geschichte vom Tiger
Ich traf mein Schutzwesen zum ersten Mal in einem Traum. In einem Traum, in dem ich träumte, von ihm zerfleischt zu werden (ja, ich träumte zu träumen). Ich sah seine Rohheit, seine Brutalität und die Grausamkeit, zu der es fähig war. Doch ich begriff irgendwann, dass das nicht sein wahres Wesen zeigte, sondern dass es…
-
Brief an die kleine Sophie: Du bist anders
Liebe kleine Sophie, du hast oft das Gefühl, dass du anders bist als andere. Dass dein Leben irgendwie anders funktioniert als das von anderen, andere Regeln gelten, du andere Dinge fühlst. Du verstehst das nicht und auch andere können das nicht verstehen. Du bist ja ein Einzelkind und es ist immer genug Geld da. Trotzdem…
-
Mutmoment (9): Wenn die dunklen Tage heller werden
2022 war… der Satzanfang, der sich aufdrängt, induziert ganz eindeutig, dass es wieder einmal „diese Zeit“ im Jahr ist. Diese Zeit „zwischen den Jahren“, die irgendwo hängt, schwebt, wabert, im luftleeren Raum, nicht mehr da und noch nicht dort und die immer etwas von mir will, nämlich das Rekapitulieren, das ich brauche, um ein Jahr…
-
Befindlichkeitsfixiert: Auf der Suche nach der Essenz meiner Persönlichkeit
Die Frage nach dem innersten Kerns des eigenen Seins ist wohl eine Frage, der die meisten Menschen irgendwann in ihrem Leben begegnen. Sich zu fragen „Wer bin ich eigentlich?“ ist weder ungewöhnlich noch traumaspezifisch. Die Antwort darauf zu finden ist – in meinen Augen – eh eine Lebensaufgabe. Ich habe immer geglaubt, ein recht reflektiertes…