- Emotionale Gewalt.
- Bindungsstörung.
- Trauma.
- Täter.
- Sadismus.
- Missbrauch?
Therapiestunden sind für mich immer viel Wahrheitsfindung und Haltsuche. Meine „emotional instabile Persönlichkeitsakzentuierung“ hat zur Folge, dass meine eigene Realität kein haltbares Konstrukt ist, sondern großen Schwankungen unterliegt. Je nach Tagesverfassung kann ein und dieselbe Geschichte an Tag A weiß und an Tag B rabenschwarz sein und an Tag C habe ich keine Ahnung mehr, wie ich sie wirklich einordnen soll. Mein Gefühl sagt einmal das, mein Kopf sagt etwas anderes und beide finden keinen Konsens. Aus der Sicht des Gegenübers war alles ohnehin ganz anders. Deswegen sind Schubladen, die ich sonst aus tiefstem Herzen ablehne, für mich wichtig, weil sie mir Anker sind. Schubladen sind in diesem Fall etwas wie Diagnosen oder Definitionen. Ja, ich habe komplexe Traumatisierungen. Ja, ich habe Depressionen und Angstzustände im Sinne einer Traumafolgestörung. Diese Schubladen helfen mir, mich und meine wirren Gefühle selbst zu verorten und meine Biografie irgendwie auf eine gewisse Art zu containen.
Nach und nach kommen mehr von diesen Schubladen – oder Anker. Der erste war: emotionale Gewalt, dicht gefolgt von Bindungsstörung. Meine Therapeutin erwähnte sie in Gesprächen und doch brauchte ich Monate, bis ihre Bedeutung wirklich bei mir ankamen. Inzwischen habe ich einige mehr gesammelt und ich bin schneller vom physischen Hören bis zum psychischen Verarbeiten.
Trauma. Komplexe Traumtisierungen. Traumafolgestörung. Traumabindung.
Täter. Täterkontakt.
Sadismus. (Das ist neu.)
Und dann: Missbrauch. Ich habe es noch nicht ausgesprochen. Das Wort hängt in der Luft und umwabert vage Erinnerungen.
Text an meine Therapeutin: […] aber ein bisschen (sehr) wünsche ich mir wohl auch die „Bestätigung“, dass das Gewicht, das es für mich hat, nachvollziehbar/verständlich ist und nicht nur meiner Sensibilität zu schulden.“
Antwort: Die Bestätigung haben Sie definitiv (Daumen nach oben) von mir! Es ist unglaublich!!! (Mit noch ganz vielen Rufzeichen!).
Als ich die Antwort erhalte weine ich ein bisschen.
FUEHLOSOPHISCH: Lyrische Prosa. Flüssige Poesie. 
Ich lasse dir eine Umarmung hier. So schwere Themen liegen auf deinen Schultern. Aus der Ferne sehe/lese ich all deine Schritte und finde es schön (blödes Wort dafür) dass du einen nach dem anderen gehst. Am Wegrand begegnen dir hoffentlich viele Kleinigkeiten die ihn leichter (noch ein blödes Wort) machen. 💚💚
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❤ ❤ ❤ danke dir für deine worte, fürs lesen und kommentare da lassen – es tut gut nicht so ganz "ins leere" zu schreiben…
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Der Unterschied zum Tagebuch, habe ich früher immer gedacht, wenn ich mir überlegt habe warum ich manches auf dem Blog veröffentliche. ❤
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In unserer Gesellschaft (wobei, in Wahrheit nicht nur in unserer), ist der Begriff „Missbrauch“, der eigentlich soviel mehr als _nur_ physische Gewalt ist noch immer so ein Tabuthema.. Es ist wichtig darüber zu schreiben. Darüber zu reden. Sichtbarkeit.
Noch so viel wird unter den Teppich gekehrt. Klein geredet. Und und und.
Umso mehr ist es wichtig, dass du über das alles schreibst.
Und ganz ehrlich – auch wenn die Kommentare hier fehlen, glaube ich nicht, dass du ins Nichts schreibst. Es ist vielleicht eher so, dass viele nicht wissen was sie damit anfangen sollen. Aus verschiedenen Gründen. Ob weil sie es nicht kennen, oder weil sie dafür noch nicht sensibilisiert sind, noch nicht so weit zu erkennen das es ähnlichkeiten bei ihnen selber gibt, warum auch immer keine Worte finden,……. Gründe können so vielschichtig sein.
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Du schreibst so gut! Offenbar immer schon. Ich glaube auch nicht, dass hier niemand liest, aber das musst du ja an den Zugriffen sehen. Ich zum Beispiel mag keine Blogs über email abonnieren, deswegen bin ich hier so selten gewesen, weil ich gar nicht wusste, dass der Blog lebt. Nachdem ich das gesehen habe, komme ich aber sicher öfter vorbei.
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